September 2007

 Verfallen wir nicht in den Fehler, bei jedem Andersmeinenden entweder an seinem Verstand oder an seinem Guten Willen zu zweifeln

Otto Fürst von Bismarck

Wenn man sich mit der Geschichte der Freibergerzucht beschäftigt, wird schnell klar, daß es über Jahrhunderte keine wirklich planvolle Zucht gegeben hat. Je nach politischen oder wirtschaftlichen Erfordernissen wurden die unterschiedlichsten Hengste eingekreuzt. Innerhalb kürzester Zeit wurden geradezu gegensätzliche Modelle in der Freibergerzucht eingesetzt.

Mit den Ergebnissen dieser Einkreuzungen war man oft nicht zufrieden. Dies war um so mehr der Fall, wenn die eingekreuzten Pferde selber keine Nachkommen aus stark duchgezüchteten Linien, sondern selber Kreuzungsprodukte waren, wie z.B: bei den Einkreuzungen von Englischen Halbblütern nach 1865.

So standen sich die verschiedenen Zuchtstrategien immer wieder gegenüber mal folgte man den Theorien des größten französischen Naturforschers, des Grafen von Buffon, mal denen von Chapeaurouge.

Buffon vertrat die Meinung, je stärker eine Rasse durchkreuzt sei desto besser seien die Zuchtergebnisse. Die Theorien des Stammbaumforschers Dr. de Chapeaurouge standen denen von Buffon gegenüber. Dieser wies die Macht der Inzucht nach. Die Vererbung sei um so sicherer und prägnanter, je konsolidierter, d.h. je stärker gehäuft ein gewisser Blutstrom im Pedigree des einzelnen Pferdes vorhanden ist. Dabei ist der Blutstrom um so potenter je stärker der Grad der Inzucht ist. Das sei um so mehr der Fall je näher die Verwandschaft der einzelnen Tiere ist, die führende Blutlinie gewinne an Durchschlagskraft und wird mit jeder dieser Verbindungen mächtiger.

Heute wissen wir, daß auch Einkreuzungen Sinn machen, wenn 1. beide Elterntiere aus Linienzuchten stammen/sehr rein gezüchtet sind (auch wenn eines der Tiere einer anderen Rasse angehört) und 2. die Nachkommen dieser Einkreuzung dann konsequent weiter in die Elternlinien rückgekreuzt werden. Das Potential, daß planvolles Einkreuzen bietet wird allerdings dann verschenkt, wenn das zugeführte Blut in den nächsten Generationen nicht verankert wird.

Beispiele für gelungene Einkreuzungen durch das Mittel der Rückkreuzung:

 Bitte anklicken!

VAILLANT

ALADIN

DOKTRYNER

NOÉ

EINGEKREUZTE RASSEN

englische Hunter

 Ardenner

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