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Havane als Zeichen gegen steigende Blutverwandschaft aus der Zucht genommen

Das Nationalgestüt in Avenches teilte heute mit, daß Havane aus der Zucht genommen wurde. Mit einem Verwandschaftsgrad von über 16% ist Havane mit der aktiven Stutenpopulation überduchschnittlich hoch verwandt und ein Einsatz damit zuchtpolitisch nicht mehr gerechtfertigt. Das Nationalgestüt will in der Diskussion über die Inzuchtproblematik damit laut Pressemitteilung aktiv ein Zeichen setzten. 

Havane hat insgesamt ca 700 Nachkommen, 250 sind im Herdenbuch eingetragen, darunter 6 Zuchthengste. Die Gene Havanes seien damit in der Population gut vertreten. Der Hengst bleibt im Besitzt des SNG und wird in der Fahrabteilung eingesetzt.

Kommentar:

Wir sind gespannt, ob diese Entscheidung des Nationalgestüts Einfluss auf die Politik des Zuchtverbandes haben wird. Havane ist als Sohn des Stempelhengstes Hendrix nur einer, wenn auch ein wichtiger Vertreter dieser Linie. Sein ebenfalls sehr erfolgreicher Vollbruder Helix ist in Privatbesitz und dürfte in der Zucht verbleiben. Über seine Mutter Comète ist Havane auch mit Estafette eng verwandt. Eine Tochter Comètes, Cajoline ist Mutter der Zuchthengste Littoral und Halloween.

Die dominante Position der Hendrix Nachkommen in der Zucht kommt nicht von ungefähr. So vererben der Vater Hendrix sowie die Söhne Hanvane und Helix ihren Nachkommen bei einem Fremdblutanteil von 1,56% (Havane und Helix) durchgehend ein gefälliges, elegantes Modell. In dieser Homogenität und Qualität erreichen das ansonsten nur noch die Kreuzungslinien N und Q. Im Gegensatz zu diesen beiden Linien geben die Hendrixe aber auch noch eine gute Oberlinie mit.

Die große Population der Hendrix-Nachkommen wird uns sicherlich in den nächsten Jahren noch beschäftigen. Wir sind auf weitere Lösungsansätze sehr gespannt.

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